„25 Jahre Wiedervereinigung – 25 Jahre Sachsen-Anhalt“

DDR-Geschichte in der Schule:

Bildungsangebote für Jugendliche und Lehrkräfte an Schulen des Landes Sachsen-Anhalt

Die Landesbeauftragte führt im Jahr 2015 wieder gemeinsam mit der Landes-AG des Vereins „Gegen Vergessen - Für Demokratie e. V.“ Schulprojekte durch. Um eine möglichst große Zahl von Jugendlichen zu erreichen und neben der Faktenvermittlung die Jugendlichen auch emotional anzusprechen, wird in bewährter Weise Projektunterricht angeboten. Vorgesehen sind Unterrichtseinheiten mit einem Zeitumfang von ein bis drei Doppelstunden (9. u. 11. Klassen im Projektunterricht, 10. u. 12. Klassen entsprechend Rahmenlehrplan).

Bei den Unterrichtsprojekten handelt es sich um didaktisch und methodisch vorbereitete und die jeweilige Altersstufe ansprechende Doppelstunden. Das erste Projektmodul wird sich dabei mit dem inhaltlichen Schwerpunkt „Demokratisierungsprozesse in Sachsen-Anhalt“ beschäftigen. Der Zeitrahmen umfasst die Einrichtung der „Runden Tische“ und ihre Arbeit, die Volkskammerwahlen und Kommunalwahlen 1990 bis hin zum Tag der Deutschen Vereinigung und der Einrichtung der „Neuen Länder“ mit Wirkung vom 14. Oktober 1990. In einem Kooperationsprojekt mit der LStU versteht es sich von selbst, dass der Rolle der Staatssicherheit (MfS, AfNS) in diesem Prozess besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird.

In einem zweiten Modul werden Erfahrungen von Zeitzeugen der Friedlichen Revolution durch von den Schüler/innen vorzubereitende Interviews thematisiert sowie moderierte Gruppengespräche durchgeführt. Hier finden jeweils die lokal-historischen Gegebenheiten und Persönlichkeiten des Schulstandortes besondere Berücksichtigung.

Die Projektmodule werden vom Landessprecher von „Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.“, Dipl.-Päd. Theol. Lothar Tautz (zu DDR-Zeiten Pfarrer, 1989/90 Moderator am Runden Tisch in Weißenfels und anschließend leitender Mitarbeiter der letzten DDR-Regierung), jugendgemäß multimedial entwickelt. Auch 2015 geschieht das unter der organisatorischen und inhaltlichen Leitung einer für das Thema ebenfalls kompetenten Mitstreiterin: Annette Hildebrandt, der Leiterin eines Projektbüros für politische Bildung. Hildebrandt hat sich nach 1990 eine vielfältige Praxis in der politischen Jugendbildung erworben und verschiedene Publikationen zum Thema „Opposition und Widerstand in der DDR“ veröffentlicht (darunter den DDR-Medienkoffer). Als Pfarrerstochter war sie eine unangepasste DDR-Bürgerin und im Herbst 1989 Mitbegründerin einer namhaften Oppositionsbewegung sowie 1990 beim Aufbau demokratischer Strukturen in Ostberlin aktiv beteiligt.

Seit 2007 sind mit Schulprojekten dieser Art in Sachsen-Anhalt und Thüringen rund 5.500 Schüler/innen und 650 Lehrkräfte erreicht worden.