Andreas Voßkuhle zum Vorsitzenden von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. gewählt

Christine Lieberknecht wird neue stellvertretende Vorsitzende

Berlin, 30.11.2020

Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts Andreas Voßkuhle ist mit 36 von 37 abgegebenen Stimmen vom Vorstand zum neuen Vorsitzenden des Vereins Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. gewählt worden. Voßkuhle tritt damit die Nachfolge des Bochumer Historikers Bernd Faulenbach an, der den Vorsitz nach fünf Jahren aus persönlichen Gründen abgibt.

Neue stellvertretende Vorsitzende wird die ehemalige Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU), die mit 37 von 37 abgegebenen Stimmen des Vorstandes gewählt wurde. Sie folgt dem ehemaligen Regierenden Bürgermeister von Berlin Eberhard Diepgen nach, der nach 13 Jahren ebenfalls nicht mehr für das Amt kandidierte.

Für die aus dem Amt scheidende Ekin Deligöz MdB (Grüne) hätte Thomas Oppermann (SPD) die Nachfolge antreten sollen. Da der Bundestagsvizepräsident im Oktober plötzlich verstorben ist, bleibt der Posten eines stellvertretenden Vorsitzenden bis zur nächsten Mitgliederversammlung unbesetzt.

Linda Teuteberg MdB (FDP), seit 2018 stellvertretende Vorsitzende des Vereins, engagiert sich weiterhin in dieser Funktion und gewährleistet damit die Kontinuität an der Spitze.

Mit dem neuen Ehrenamt bei Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. setzt Andreas Voßkuhle sich künftig auf zivilgesellschaftlicher Ebene für eine Stärkung des demokratischen Verfassungsstaates ein. Voßkuhle: „Wir erleben in Europa und in den USA eine tiefe Krise. Der demokratische Rechtsstaat ist keineswegs selbstverständlich. Wirksam verteidigen lassen sich die Errungenschaften von Demokratie und Rechtstaat aber nur, wenn wir uns auch ihrer Geschichte bewusst sind.“ Für die Aufgabe dies zu verdeutlichen, sei der überparteiliche Verein Gegen Vergessen - Für Demokratie prädestiniert.

Auch die neue stellvertretende Vorsitzende Christine Lieberknecht betont die Verbindung von historischen Erkenntnissen mit einem gemeinschaftlichen Einsatz für die freiheitliche Grundordnung. Die frühere Gemeindepfarrerin möchte ihr Wissen und ihre Erfahrungen als Zeitzeugin der Friedlichen Revolution in der DDR in den Verein tragen.

Die Nachwahl des Vorsitzenden und der neuen Stellvertreterin wurden vom Vorstand über eine Briefwahl durchgeführt. Die Amtszeit gilt bis zum Nachholtermin der ordentlichen Mitgliederversammlung, die aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden musste.

Die überparteiliche Vereinigung Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. verbindet seit 1993 historische Erinnerungsarbeit mit dem Einsatz für die Demokratie.  Mehr als 2 000 Mitglieder in 40 regionalen Arbeitsgruppen stellen jährlich 600 Veranstaltungen auf die Beine. Die Geschäftsstelle bietet Ratsuchenden Hilfe im Umgang mit Rechtsextremismus und unterstützt Pädagogen bei der historisch-politischen Bildung. Der Vorstand trägt Ideen und Forderungen in die Politik. Themen sind die Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen, dem Unrecht des SED-Regimes und verschiedenen Formen des politischen Extremismus sowie die Förderung der Demokratie. 

Mehr Informationen: www.gegen-vergessen.de

 

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