Aktion Zivilcourage erhält Demokratiepreis

(c) Aktion Zivilcourage

06.11.2024 Der Preis „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ des gleichnamigen Vereins geht in diesem Jahr an die Aktion Zivilcourage. Laut Jurybegründung wird der Verein aus Pirna für seinen langjährigen Einsatz gewürdigt, die demokratischen Prozesse im ländlichen Raum zu stärken.

Ursprünglich 1999 als Jugendinitiative gegen den starken Rechtsextremismus vor Ort gegründet, hat es die Aktion Zivilcourage über die Jahre geschafft, nicht nur regional zu wirken, sondern auch über die Grenzen Sachsens hinaus ein starkes Netzwerk zu knüpfen. Heute zählt der Verein über 170 Mitglieder und 48 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an drei Standorten. Mit einem umfassenden Bildungsangebot, das Seminare, Workshops und Beratungen umfasst, bietet der Verein Menschen aller Altersgruppen die Möglichkeit, ihre demokratischen Kompetenzen zu stärken und sich aktiv für eine offene und demokratische Gesellschaft einzusetzen.

Im Fokus der Arbeit stehen dabei nicht nur die Prävention von Extremismus und die Förderung demokratischer Werte, sondern auch die Unterstützung von Bürgerbeteiligungsprozessen und die Stärkung des zivilgesellschaftlichen Zusammenhalts. In zahlreichen Projekten, die in Kooperation mit Schulen, Kommunen und verschiedenen Partnerinstitutionen durchgeführt werden, setzt der Verein dabei auf praxisorientierte Ansätze, die die Menschen in ihrer Lebenswelt abholen und zum Mitmachen motivieren.

Die Jury unter dem Vorsitz des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes a.D. Andreas Voßkuhle schreibt in ihrer Preisbegründung: „Besonderes Anliegen der Aktion Zivilcourage war es von Beginn an, einen breiten, parteiübergreifenden Dialog und einen kontroversen Meinungsaustausch zu ermöglichen. Daraus ist ein starkes Bündnis für Demokratie entstanden. Das stetig gewachsene Team von Aktion Zivilcourage lässt sich auch von Anfeindungen nicht einschüchtern und beweist angesichts nach wie vor schwieriger politischer Gemengelagen in Sachsen einen langen Atem. Der Verein ist damit ein Vorbild für engagierte Demokratinnen und Demokraten in ganz Deutschland.“

Die feierliche Preisverleihung findet am 16. November 2024 in Potsdam statt.

Der Preis „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ wird seit 2005 jährlich vergeben. Das Preisgeld von 7.500 Euro stellt die Frauke-Weber-und-Rainer-Braam-Stiftung zur Verfügung.  Bisherige Preisträger waren unter anderen Rafik Schami, Prof. Dr. Wolfgang Benz und das Ostritzer Friedensfest. Mehr auf der Seite: Opens external link in new windowhttps://www.gegen-vergessen.de/verein/preise/

Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. verbindet seit 1993 historische Erinnerungsarbeit mit dem Einsatz für die Demokratie.  Themen sind die Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen, dem Unrecht des SED-Regimes und verschiedenen Formen des politischen Extremismus.