Montag, 07. Oktober 2024, 20:00 Uhr
Das Wort „Erinnerungskultur“ hat inzwischen in der bundesdeutschen Debatte ein gewisses Eigenleben gewonnen. Stand es anfangs für einen Stellenwechsel in der Auseinandersetzung um die zeitgeschichtlichen Hintergründe des Nachkriegsdeutschlands in der NS-Zeit, von der „Vergangenheitsbewältigung“ zu einer auf Dauer angelegten inhaltlichen Auseinandersetzung und wurde dabei mit ständig wachsenden Ansprüchen befrachtet.
Neben die Auseinandersetzung mit den dann nicht mehr in Vergessenheit geratenen Jahre, trat die Thematisierung des SED-Unrechtes, neben das negative Gedenken an die Diktaturen des 20. Jahrhunderts auf deutschem Boden trat das positive, die Demokratiegeschichte. Nun wird auch zunehmend breiter eine weitere thematische Erweiterung eingeklagt: Auch die Geschichte des Kolonialismus und Rassismus solle Berücksichtigung finden.
Zu den absehbaren Folgen einer beständigen thematischen Ausdehnung des Konzeptes „Erin-nerungskultur“ findet hingegen keine Verständigung statt. Allein die Zeiträume, zu denen sich jemand sachkundig verhalten müsste, würde von einer sehr beschränkten Epoche auf mehrere Jahrhunderte ausgedehnt, und danach – nach Sichtung der Problemlagen – in das Gesamt der Menschheitsgeschichte. Die Unterscheidungen würden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit ins Plakative verlieren.
Den zugrundeliegenden lebenspraktischen Interessenslagen und politischen Orientierungen wird in dem Vortrag nachgegangen und in Ansätzen Lösungsrichtungen skizziert.
Grundsätzliches zur Anmeldung:
Alle angekündigten Veranstaltungen werden durchgeführt, die Teilnahme ist entgeltfrei. Deshalb bitte immer bei der Volkshochschule anmelden oder per Mail: j.sosic(at)stadt-duisburg.de. Für Rückfragen: 0203 / 283 3725.
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