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Finissage: „…von Gauklern, Händlern und Artisten“

Donnerstag, 9. Juni 2022, 18:00 Uhr

St. Katharinenkirche, An der Hauptwache 1, 60313 Frankfurt a. M.

Dies ist eine Veranstaltung von Gegen Vergessen - Für Demokratie, RAG Südhessen, in Kooperation mit: Diakonie Frankfurt & Offenbach, Evangelische Kirche in Frankfurt & Offenbach

„… von Gauklern, Händlern und Artisten…“ Ausstellung zur Geschichte der Verfolgung und Ausgrenzung der Wohngemeinschaft Bonameser Straße in der St. Katharinenkirche.

Erstmals rückt eine Ausstellung in Frankfurt am Main die Verfolgung und Ausgrenzung von sogenannten „Asozialen“ und Berufsverbrechern“ während der Zeit des Nationalsozialismus in den Blick. Bis heute kämpfen die mit dem schwarzen und grünen Winkel im Konzentrationslager gekennzeichneten Männer und Frauen um ihre Anerkennung als Opfer nationalsozialistischen Unrechts.

 

Ausgrenzung auch nach dem Krieg

Auch die Geschichte der Bewohner:innen der Wohngemeinschaft Bonameser Straße in Eschersheim ist eng damit verknüpft. Die erweiterte Ausstellung „… von Gauklern, Händlern und Artisten – Die Wohngemeinschaft Bonameser Straße: Geschichte der Verfolgung und Ausgrenzung“ in der St. Katharinenkirche an der Hauptwache benennt ihr während der NS-Zeit erlittenes Unrecht und zeigt erstmals, wie die Ausgrenzung in Frankfurt in der Nachkriegszeit, vor allem in Person des CDU-Sozialdezernenten Rudolf Prestel, weiterging. Die Ausstellung ist vom Dienstag, 24. Mai 2022 bis zum Donnerstag, 9.Juni, montags bis samstags von 12 – 18 Uhr, in der St. Katharinenkirche, An der Hauptwache 1, zu sehen. Der Eintritt ist frei. Magistrat bekennt sich zur historischen Verantwortung der Stadt Frankfurt am MainKuratiert wurde die Ausstellung von Dr. Sonja Keil, die seit Anfang 2012 im Auftrag des Diakonischen Werkes für Frankfurt und Offenbach für die Gemeinwesenarbeit in der Wohngemeinschaft Bonameser Straße zuständig ist. Die Schau wird von der Stadt Frankfurt am Main unterstützt und finanziell gefördert. Mitte April 2022 hat sich der Magistrat ausdrücklich zur politischen, sozialen und historischen Verantwortung der Stadt Frankfurt am Main bekannt und einen Runden Tisch mit der Wohngemeinschaft Bonameser Straße angekündigt. 

 

In Konzentrationslager verschleppt und zwangsterilisiert

14 Roll-Ups berichten in der St. Katharinenkirche von der Lebenswelt und Lebenswirklichkeit der Reisenden, Schausteller:innen und Artist:innen in der Wohngemeinschaft Bonameser Straße und reflektieren ihre Geschichte. Sie steht im deutschlandweiten Kontext: Allein im Juni 1938 wurden Schätzungen zufolge12.000 als „asozial“ und „arbeitsscheu“ verfolgte Personen unrechtmäßig in Konzentrationslager verschleppt und teilweise zwangssterilisiert. Erst 2020 verabschiedete der Deutsche Bundestag einen Antrag an die Bundesregierung, diese Verfolgten ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und im staatlichen Erinnern zu verankern.

 

Verspätete Anerkennung durch den Bundestag

Professor Frank Nonnenmacher, einer der vier Sachverständigen, die während der öffentlichen Anhörung des Bundestages zur Anerkennung der verfolgten sogenannten „Asozialen“ und „Berufsverbrecher“ angehört wurden, spricht zur Finissage am Donnerstag, 9. Juni 2022, um 18 Uhr. Sein Vortrag und die anschließende Diskussion erfolgen in Kooperation mit dem Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“. Der Vortrag widmet sich dem Thema: „Die KZ-Häftlinge, die den grünen und den schwarzen Winkel tragen mussten. Ein Fallbeispiel und die Geschichte der verspäteten Anerkennung durch den Bundestag“. Die Moderation übernimmt Till Lieberz-Gross von „Gegen das Vergessen – Für Demokratie“. Der Eintritt zur Finissage ist frei, eine Opens window for sending emailverbindliche Anmeldung ist erforderlich.

Das Plakat zur Ausstellung & Finissage Initiates file downloadhier zum Downloaden (pdf.).