Kommunistische Diktaturerfahrung und Migrationsgeschichte

Handlungsempfehlungen für historisch-politische Bildung und Wissenschaft

In der öffentlichen Diskussion werden Fragen der Migration und Integration oft auf die Herkunftsregionen Türkei und arabische Staaten reduziert. Die Migrationsbewegungen nach Deutschland sind aber vielfältiger. Insbesondere lohnt es sich, einen Blick in Richtung Osten und Südosten zu werfen. Denn nahezu jeder vierte in Deutschland lebende Migrant hat seine Herkunftswurzeln in ehemaligen kommunistischen Staaten Ost- und Südosteuropas. Schon vor 1989 lebten auf dem Gebiet der Bundesrepublik Menschen aus kommunistischen Staaten, die als Aussiedler, politische Flüchtlinge oder als sogenannte Gastarbeiter eingewandert waren. Nach 1989 nahm die Zahl der Zugewanderten aus ehemals kommunistischen Staaten erheblich zu, besonders durch die Aufnahme von Spätaussiedlern, jüdischen Kontingentflüchtlingen, Bürgerkriegsflüchtlingen aus dem ehemaligen Jugoslawien sowie osteuropäischen Arbeitsmigranten. Rund 6,7 Prozent der heutigen Bevölkerung in Deutschland stammen aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion und des ehemaligen Jugoslawien, aus Polen sowie aus Rumänien.

Gefördert mit Mitteln der Bundestiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erarbeitete Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. eine Handlungsempfehlung für Wissenschaft und historisch-politische Bildung zum Thema „Kommunistische Diktaturerfahrung und Migrationsgeschichte“.

In der Studie wird der Frage nachgegangen, welches „unsichtbare Gepäck“ Menschen nach Deutschland mitgebracht haben, die oder deren Familien zuvor in kommunistischen Staaten lebten. Wie können kommunistische Diktaturerfahrungen aufgegriffen und fruchtbar gemacht werden. In 29 Thesen werden Empfehlungen für die Forschung und für die schulische und außerschulische historisch-politische Bildungsarbeit gegeben sowie Hinweise für Entscheidungsträger in Kommunen und verschiedenen Bereichen der gesellschaftlichen Öffentlichkeit.

Die 40-seitige Broschüre ist kostenlos über die Berliner Geschäftsstelle von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. zu beziehen oder kann Initiates file downloadhier heruntergeladen werden.