Beispiel „Meile der Demokratie in Magdeburg“

Bereits seit zehn Jahren versammeln sich in Magdeburg jeweils im Januar Menschen, um ein Zeichen für Toleranz und Weltoffenheit zu setzen. Über hundert Vereine, Verbände, Initiativen und Schulen beteiligen sich daran. Am 16. Januar 1945 hatten alliierte Bomber die Innenstadt fast ganz in Schutt und Asche gelegt und Tausende von Einwohnern unter den Trümmern begraben. Statt den Rechten dieses historische Datum für ihre Agitation zu überlassen, sorgt jährlich ein breites Bündnis dafür, dass Rechtsextremisten erst gar nicht zum Zuge kommen.

 

Schlussfolgerungen:  Die Magdeburger „Meile der Demokratie“ ist ein gelungenes Beispiel für Prävention. Sensible historische Ereignisse wie die Bombardierung deutscher Städte bei Kriegsende werden von den Rechten dazu benutzt, die jüngste Geschichte zu verfälschen und einen deutschen Opfer-Mythos zu schaffen, um die Ursachen für die monströsen Verbrechen des NS-Regimes zu verwischen.

Es gilt, durch eigene Aktivitäten rechtzeitig sicherzustellen, dass symbolträchtige Daten und Monumente (Fall der Mauer, Friedliche Revolution, Weimarer Verfassung, Dresdner Frauenkirche, etc.) nicht von Rechtsextremisten als Plattform für Geschichtsklitterung und Demagogie genutzt werden.

Bei der „Meile der Demokratie 2018“ hat die AfD durchgesetzt, dass sie ebenfalls eigene Stände aufbauen konnte. Einzelne Mitveranstalter haben deswegen ihr Engagement aufgekündigt. In dem Konflikt rückte die Partei mehrfach in den Fokus regionaler Berichterstattung. Das gab der AfD Gelegenheit, ihren Opfer-Mythos zu pflegen und einen Werbeeffekt zu erzielen. Künftig kommt es darauf an, vor Ort frühzeitig auf Presseberichterstattung, vor allem der Anzeigenblätter und Regionalzeitungen, Einfluss zu nehmen, damit diese sich nicht für die Ziele der AfD einspannen lassen.