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Zwei neue Veranstaltungsreihen in Duisburg zur historisch-politischen Bildung

In Zusammenarbeit mit weiteren Einrichtungen ist die Regionale Arbeitsgruppe Rhein-Ruhr West bei zwei neuen Veranstaltungsreihen im Bereich der historischen Bildung initiativ und aktiv geworden. Beide beginnen im zweiten Halbjahr 2018 an der Volkshochschule Duisburg und sind dabei konzeptionell aufeinander bezogen. Die Serientitel lauten:

  • Die Deutschen, ihre Geschichte und was sie dafür halten – Ein Forum für Zukunftsfragen.

  • Sichtweisen zu den Umwälzungen im europäischen Kulturraum seit 1776.

In der ersten der beiden Reihen werden vor allem jüngere Referenten (m/w/x) ihre jeweiligen Ergebnissen und Einsichten bezüglich der Entwicklungslinien der deutschen Geschichte vortragen. Im Regelfall sollen die Akteure unter 40 Jahre alt sein. Eine zeitliche oder auch epochale Einschränkung für die Wahl der Themenstellung wird nicht vorgegeben. So wäre durchaus ein Vortrag zur Bedeutung des Erbes des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation für das heutige und auch das künftige Europa denkbar.

Eingewoben in diese Veranstaltungsreihe ist ein etwa halbjährlich stattfindender Gesprächskreis zu den Fragen der weiteren Entwicklung der Gedenk- und Erinnerungskultur. Für diese Vorträge gilt die zuvor genannte Altersbeschränkung nicht.

Für diese Reihe wurde eine breiter angelegte Veranstaltergemeinschaft gebildet, die sich z.Z. aus den folgenden Vereinigungen und Einrichtungen zusammensetzt:

  • Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. / Regionale Arbeitsgruppe Rhein-Ruhr West

  • Volkshochschule Duisburg

  • Deutsch-Französische Gesellschaft Duisburg e.V.

  • Deutsch-Britische Gesellschaft Duisburg e.V.

  • Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt (KDA) Duisburg-Niederrhein

  • Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Stadtverband Duisburg

  • Jugendring Duisburg

Weitere können zukünftig hinzustoßen.

Diese Vortragsreihe wurde mit einem Vortrag von Dr. Jonas Rees (Universität Bielefeld) zu den Geschichtsbildern in Deutschland eröffnet.

Die zweite Veranstaltungsreihe wurde in Gemeinschaft mit der Volkshochschule Duisburg begonnen, die Bildung eines Veranstalterkreises ist jedoch beabsichtigt. Diese Reihe soll es Einzelpersonen ermöglichen, ihre jeweiligen Sichtweisen zu einzelnen Gesichtspunkten und Themenstellungen im Komplex der menschheitshistorischen Umwälzungen im europäischen Kulturraum seit Beginn der amerikanischen Revolution im Jahre 1776, dem Vorläufer der französischen von 1789, darzustellen.

Eingegrenzt wurde also der Zeitraum, in dem in einem recht kleinen Teil der Welt von heute, diejenige Staatsform entstand, die wir heutzutage salopp als „Demokratie“ bezeichnen und die bekanntermaßen auch nicht vom Himmel fiel, sondern in etwa zwei Jahrhunderten erkämpft werden musste und entgegen dem Triumphgefühl von 1989 aktuell mit starken Anfeindungen, zumindest massiven Zweifeln zu kämpfen hat. Ein nicht unerhebliches Element für diesen Verlauf dürfte die Zwieschlächtigkeit dieses historischen Prozesses im Weltmaßstab sein: Der innere Befreiungsprozess in den europäischen Kulturraum stellt sich vom Standpunkt der meisten nichteuropäischen Völker und Staaten bis 1945 als der Höhepunkt ihrer Unterwerfungs- und Unterdrückungsgeschichte seitens der Europäer dar.

Diese Serie eröffnete Dr. Günther Neumann im Herbst 2018 mit einem dreiteiligen Vortrag zum „Entscheidungsjahr 1918/19“ schon eröffnet. Weitere Abende mit anderen Gewichtungen werden folgen.

Der innere Bezug beider thematischer Reihen, ihre spiegelbildliche Anordnung, die eingegangenen grundsätzlichen Überlegungen werden in einer Reihe von kleineren Artikeln auf unserer Website beleuchtet werden. Als Themenstellungen für die nächsten Monaten sind unter anderem vorgesehen:

  • Die beiden Veranstaltungsreihen in ihrer Ergänzung: Zur inneren Selbsteinordnung der Deutschen in den europäischen Kontext.

  • Zur häufig übersehenen Sonderstellung der Bundesrepublik Deutschland in Europa seit der Wende von 1989.

  • Die veränderlichen Fixpunkte: Welche deutsche Geschichte mit welchem historischen Bezugspunkt?

  • Apropos Gedenktage: Historisch-politische und staatsbürgerliche Bildung – die zwei Ebenen, die sich ergänzen.

  • Welche historische Bildung: Zur Bedeutung der kulturellen und künstlerischen Elemente.

  • Thematische Breite und Freiheit der Darstellung – unser Beitrag zur Stärkung der Demokratie.

Ergänzend ist noch ein offener Gesprächskreis „Politische Jugendkulturen in Duisburg“ in Vorbereitung. Die erforderliche Erdung der eigenen Bemühungen soll unter anderem auf diesem Wege vorgenommen werden.

Weitere Informationen zur ersten Veranstaltungsreihe finden Sie hier, die einzelnen Termine finden Sie hier.