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ROMADAY – 8. April 2016

Öffentlicher Aufruf zur Solidarität mit den Sinti und Roma Europas unter Beteiligung von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.

Foto: Dennis Riffel

Das neu gegründete Bündnis für Solidarität mit den Sinti und Roma Europas, dem auch Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. angehört, hat im Rahmen einer öffentlichen Kundgebung in Berlin zu einem deutlichen Zeichen gegen Antiziganismus aufgerufen.

Neben einer klaren öffentlichen Verurteilung des Antiziganismus durch die politisch Verantwortlichen in Deutschland und Europa wurde auch die Anerkennung von Sinti und Roma als gleichberechtigte Bürgerinnen und Bürger sowie die Gewährung von Schutz für aus ihrer Heimat geflohene Roma und die Bekämpfung romafeindlicher Denkmuster und Verhaltensweisen in der europäischen Gesellschaft gefordert.

Sinti und Roma – Europas größte Minderheit – erleben in ganz Europa Vorurteile, Ausgrenzung und Benachteiligung. Dieser Rassismus hat in den vergangenen Jahren europaweit eine neue Dimension erreicht. Auch in Deutschland sind die seit vielen Generationen hier beheimateten Sinti, die in den letzten Jahrzehnten zugewanderten und die derzeit asylsuchenden Roma Antiziganismus in allen Lebensbereichen ausgesetzt. In der Mehrheitsgesellschaft gibt es bisher praktisch keine Fürsprecher. Es sind vor allem Angehörige der Minderheit selbst, die auf den Antiziganismus und dessen schwerwiegende Folgen hinweisen.

Prof. Dr. Bernd Faulenbach, Vorsitzender von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., machte am Rande der Veranstaltung darauf aufmerksam, dass es notwendig sei, die Geschichte der Sinti und Roma stärker in die europäische Erinnerungskultur zu integrieren. Darüber hinaus forderte Faulenbach: „Die europäischen Länder müssen sich in deutlicher Weise der Integration der Sinti und Roma in Europa zuwenden.“

An der Kundgebung nahmen neben Bundespräsident Joachim Gauck, Zoni Weisz, Holocaust-Überlebender, Aydan Özoğuz, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration auch zahlreiche Vertreter aus Politik, Kultur und Zivilgesellschaft teil.

Zum Hintergrund: Auf Initiative des Vereins RomaTrial und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas hat sich in Berlin ein breites gesamtgesellschaftliches Bündnis für Solidarität mit den Sinti und Roma Europas gebildet. Mitglieder der Interessengemeinschaft sind mehr als 20 Organisationen aus Politik, Zivilgesellschaft und Kultur. Mit dabei ist auch Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. Ziel des Bündnisses ist es, auf die fortwährende Diskriminierung der größten europäischen Minderheit aufmerksam zu machen.

 

Weitere Informationen finden Sie unter:

http://www.romaday.org/Aufruf