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Dr. med. Gerrit Hohendorf, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der TU München: „Ökonomie der Erlösung. Krankenmorde im Nationalsozialismus.“ Vortragsreihe zur Euthanasie in Schwaben in der Zeit des Nationalsozialismus

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Veranstalter: RAG Augsburg-Schwaben in Kooperation mit der Stadt Augsburg, der Stolpersteininitiative und der Erinnerungswerkstatt Augsburg. Gefördert durch das Bundesprogramm „Toleranz fördern-Kompetenz stärken“.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden etwa 300.000 Menschen mit psychischen Erkrankungen und geistigen Behinderungen Opfer des nationalsozialistischen "Euthanasie"-Programms. Der Vortrag beschreibt die Entstehungsgeschichte der "Vernichtung lebensunwerten Lebens", erläutert die verschiedenen Aktionsformen des nationalsozialistischen "Euthanasie"-Programms und versucht die Geschichte der ermordeten Menschen zu erzählen, die nach dem Krieg lange in Vergessenheit geraten waren. Ein Blick auf gegenwärtige ethische Fragen der Sterbehilfe schließt den Vortrag ab.

Gerrit Hohendorf, PD Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, wissenschaftlicher Angestellter an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg 1994-2002, seit 2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Technischen Universität München, Leiter des Motivationsprogramms für Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen an der Abteilung für Klinische Toxikologie am Klinikum rechts der Isar der TUM, München. Forschungsschwerpunkte: Geschichte und Ethik der Psychiatrie, Medizin im Nationalsozialismus, ethische Fragen am Beginn und am Ende des menschlichen Lebens. Jüngste Publikation: Der Tod als Erlösung vom Leiden, Geschichte und Ethik der Sterbehilfe seit dem Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland, Göttingen, 2013.

Eintritt frei-Spenden erwünscht.