Veranstaltungen

Podiumsdiskussion und Buchvorstellung: "Als Italienerin in Ravensbrück"

Montag, 5. März 2018

, 19.00 Uhr

Italienisches Kulturinstitut, Hildebrandstraße 2, 10785 Berlin

In Kooperation mit dem Com.It.Es Berlin, dem Italienischen Kulturinstitut Berlin und der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück.

Nach Jahren des Schweigens reagierten Lidia Beccaria Rolfi sowie vier weitere Überlebende mit der Veröffentlichung ihrer Erinnerungen auf zutiefst demütigende Darstellungen von Haftbedingungen von Frauen im KZ. Sie hatten dem Widerstand gegen das faschistische Regime und die deutsche Besatzungsmacht in Italien angehört. Nach ihrer Verhaftung 1944 wurden sie, ebenso wie über 1000 weitere Italienerinnen, nach Ravensbrück deportiert. Unterstützt von der Historikerin Anna Maria Bruzzone schildern sie die letzte Phase des Lagers aus der Perspektive von isolierten und diskriminierten Häftlingen, die sich selbst zum Subproletariat der „Häftlingsgesellschaft“ zählten. Lidia Beccaria Rolfi verbindet ihr autobiografisches Zeugnis mit einer historisch-soziologischen Analyse des Lagers. Sie wurde in Italien zur Chronistin Ravensbrücks. Die Zeitzeugenberichte vermitteln die Vielfalt der Herkunftsmilieus, der Haftgründe und der Deportationswege italienischer Gefangener.  
Die italienische Originalausgabe erschien 1978 und zuletzt 2003 unter dem Titel: Le donne di Ravensbrück bei Giulio Einaudi Editore. Die deutsche Übersetzung: Lidia Beccaria Rolfi, Anna Maria Bruzzone: Als Italienerin in Ravensbrück. Politische Gefangene berichten über ihre Deportation und ihre Haft im Frauen-Konzentrationslager. Metropol-Verlag 2016.


Grußworte von Prof. Luigi Reitani, Leiter des Italienischen Kulturinstituts Berlin, RA’in Simonetta Donà, Präsidentin des Com.It.Es Berlin und Dr. Insa Eschebach, Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück.
 
Auf dem Podium sitzen die Herausgeberin Johanna Kootz und die Übersetzerin Martina Kempter.  Die Moderation übernimmt die Historikerin Silvia Cresti.
 
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.