Pressemitteilung „Weggesperrt“ – Geschichte künstlerisch gestalten

Das Menschenrechtszentrum Cottbus (MRZ) führt vom 15. bis zum 17. September auf dem Gelände der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus erneut das erfolgreiche Projekt „Weggesperrt“ durch. 50 Schüler der Klassenstufe 10 des Niedersorbischen Gymnasiums und des Max-Steenbeck-Gymnasiums aus Cottbus setzen sich mit künstlerischen Mitteln mit der politischen Haft im ehemaligen Zuchthaus Cottbus auseinander. Ziel ist es, den in der DDR politischen Verfolgten zu begegnen, sich über die damalige Zeit und die Zustände im Hafthaus zu informieren und ihre Eindrücke und Erkenntnisse in selbst geschaffenen Kunstwerken umzusetzen.

Der Dienstag steht im Zeichen der Erkundung und Begegnung. Am authentischen Ort sprechen die Schüler mit den ehemaligen politischen Häftlingen über ihre Erfahrungen in der DDR und die politische Verfolgung. Sie sollen selbständig Fragen nach den Erlebnissen während der Inhaftierung stellen und versuchen, in die Gedanken- und Gefühlswelt der ehemaligen politischen Gefangenen einzutauchen. Am Mittwoch begeben sich die Zehntklässler auf die Suche nach geeigneten Orten, Motiven, Momenten, Situationen und Geräuschen, in denen sich die damaligen Zustände und insbesondere die Empfindungen der Häftlinge widerspiegeln. Unter Anleitung von sieben erfahrenen Workshopleitern kreieren sie eigene Kunstwerke, u.a. Gedichte, Bilder, Fotos, choreografische Standbilder, Geräuschcollagen, Tonfiguren sowie Kurzgeschichten. Die Ergebnisse werden am letzten Projekttag, dem Donnerstag, 17. September um 10:30 Uhr in der Gedenkstätte präsentiert. Ende Oktober wird eine Ausstellung mit dem Titel „Weggesperrt“ der Öffentlichkeit präsentiert.

Im Projekt „Weggesperrt“ sind nicht nur die drei ehemaligen politischen Häftlinge Siegmar Faust, Joachim Heise und Gino Kuhn eingebunden. Weitere Einrichtungen und Experten aus der Stadt Cottbus wie das Glad-House mit der Leiterin der Literaturwerkstatt Ines Göbel, die TANZwerkstatt mit der Choreografin und Leiterin Golde Grunske, der  Fotograf Alex Janetzko, der Graffitikünstler Martin Jainz sowie der Filmemacher Erik Schiesko tragen mit ihren besonderen Fähigkeiten dazu bei, dass sich die Workshopteilnehmer mit interessanten, emotionalen und kreativen Methoden mit der schwierigen Thematik der politischen Verfolgung nachhaltig auseinandersetzen. An allen drei Tagen wird zwischen von 8:30 und 13:30 Uhr gearbeitet.

Das Projekt wird von dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ (Koordinierung Lokaler Aktionsplan Cottbus), der Stiftung Lausitzer Braunkohle und dem Verein „Gegen Vergessen, Für Demokratie“ gefördert.