Nordhausen während der "Revolution der Kerzen" vor 25 Jahren. Der Umbruch 1989/90

Ein Projekt im Rahmen des Schülerwettbewerbs "Alltag in der Revolution - Wie Menschen die Wende erlebten"

http://www.gegen-vergessen.de/

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http://www.gegen-vergessen.de/Unsere Arbeit an einer Ausstellung zur Erinnerung an die Friedliche Revolution in Nordhausen

Die Friedliche Revolution jährte sich im letzten Jahr zum 25. Mal. Wir, die Schülergruppe des Staatlichen Gymnasiums "Wilhelm von Humboldt" Nordhausen, haben im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts Gesellschaftswissenschaften aus diesem Anlass eine Ausstellung mit dem Team der FLOHBURG gestaltet. Für unser Projekt wählten wir den Titel: 'Nordhausen während der "Revolution der Kerzen" vor 25 Jahren. Der Umbruch 1989/90.'. Wir haben uns in diesem Projekt auf den Alltag und die politische Orientierung der Bürger Nordhausens in der Zeit der Friedlichen Revolution konzentriert, dabei sind eine Ausstellung, eine Radiosendung und ein Kurzfilm entstanden.

Die Verwendung des Wortes "Wende" vermieden wir dabei, da wir diese Bezeichnung nicht gerechtfertigt für die Geschehnisse der Jahre 1989/90 finden.

 Wir haben uns mit diesem Thema beschäftigt, weil wir uns für die Geschichte unserer Stadt interessieren. Gerade die Friedliche Revolution vor 25 Jahren gibt uns ein völlig neues Bild von Nordhausen und den tiefen Einschnitten und Folgen für das Leben der Menschen. Außerdem ist es ein historisches Ereignis, über das wir auch mit unseren Eltern gesprochen haben.

 Zur Vorbereitung der Ausstellung holten wir uns Informationen aus verschiedenen Quellen. Beispielsweise besuchten wir das Zeitgeschichtliche Forum und die Nikolaikirche in Leipzig, informativ begleitet hat uns dabei die Zeitzeugin und gebürtige Nordhäuserin Katrin Hattenhauer. Desweiteren sind wir den "Erinnerungsweg", der 2009 in unserer Stadt installiert wurde, abgegangen. Das heißt, wir haben die wichtigsten Stationen bzw. Orte der Friedlichen Revolution in Nordhausen besucht und uns gegenseitig darüber informiert. Später teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Während die eine Gruppe im Nordhäuser Stadtarchiv Informationen und Materialien zur Friedlichen Revolution gesucht hat - besonders interessant waren hier die Berichterstattungen der DDR Zeitung "Das Volk", welches im Januar 1990 zur Thüringer Allgemeine wurde - interviewte die andere Gruppe Zeitzeugen, wie Martin Schulze, Holger Wengler, Reiner Kirsch, Dr. Manfred Schröter, Klaus Hummitzsch, Gisela Hartmann, Katrin Hattenhauer, Jutta Wehmann, Reiner Holdefleiß und die Pfarrersfamilie Rüther. Dadurch erhielten wir die unterschiedlichsten Eindrücke über das Leben in Nordhausen vor und während der friedlichen Revolution. Diese Gespräche haben wir in Bild und Ton festgehalten. Fragen, die wir unseren Zeitzeugen gestellt haben, waren unter anderem: "Was haben Sie in der Zeit der Friedlichen Revolution beruflich gemacht?", "Was war das beeindruckendste Ereignis für Sie?" und "An welche Gedanken und Gefühle aus dieser Zeit können Sie sich erinnern?".

Nun würden wir uns über Ihren Besuch in unserer Ausstellung sehr freuen und gerade gleichaltrige Schülerklassen laden wir ein, um über eine Zeit zu diskutieren, die wir nicht selbst erlebt haben, sondern nur vom Erzählen kennen.

 

Was hat euch bei der Arbeit am Projekt "Die Revolution der Kerzen in Nordhausen. Die Zeit des Umbruchs 1989/90." am meisten beeindruckt?

 

Matthias Onnen Mich hat am meisten die Tatsache beeindruckt, dass es die Menschen in der DDR ausgehalten haben, da jeder einen ausspioniert haben könnte. Nachbarn, "Freunde" sogar die eigene Familie, dazu noch der sozialistische Einfluss der Sowjetunion, die schlechte Wirtschaft und die schlechten Wohnbedingungen.

Hanna Schelenhaus Für mich war am beeindruckendsten, wie viel und gern unsere Zeitzeugen darüber geredet haben, was sie erlebten.

Frieda Schatterny Mich hat besonders beeindruckt, dass die Menschen so furchtlos ihre Rechte und Meinungen vertreten haben, ohne Angst vor den möglichen Konsequenzen.

Sarah Riem Ich fand mutig, dass sich die Menschen für die eingesetzt hatten, die bei den Demos verhaften wurden und im Stasi-Gefängnis gelanget sind.

Alexa König Mich hat am meisten beeindruckt, wie mutig die Leute waren. Viele haben Reden auf dem August-Bebel-Platz vor Tausenden von Leiten gehalten, obwohl sie wussten, dass Stasi-Leute dabei gewesen waren. Das hat mich am meistert beeindruckt. Der Mut der Leute.

Lena-Marie Walter Für mich war die Willenskraft der Menschen am beeindruckendsten, da sie, als die Situation eigentlich aussichtlos schien, für etwas gekämpft haben, was ihnen wichtig war und dass sie die Hoffnung hatten, an ihre Sache zu glauben, was ihnen dann auch die Kraft gegeben hat, etwas zu ändern.      

Julius Tietje Mich hat beeindruckt, wie viel damals bei der Wende ohne Gewalt bewegt werden konnte.      

Celine Freyberg Mich hat am meisten beeindruckt, dass sie die Hoffnung nie aufgegeben haben, für ihre Rechte und ihre Freiheit gekämpft haben.

Konrad Schwarze Mich hat beeindruckt, wie sehr die Leute in der Kirche den Mut und das Vertrauen gefunden haben, um auf die Straße zu gehen.

Einen herzlichen Dank..

 

... senden wir an dieser Stelle noch einmal an alle Personen und Institutionen, die uns bei der Erarbeitung und Verwirklichung des Projektes unterstützt haben.

 

Allen voran danken wir unserer Lehrerin Frau Liebig, die uns immer unterstützt und aufgebaut hat, wenn etwas mal nicht so toll lief.

Ein großer Dank geht an das Team der FLOHBURG, welches uns bei der Arbeit an diesem Projekt unterstützte und uns die Möglichkeit gab, es in ansprechender Form zu präsentieren. 

Auch allen Zeitzeugen gilt unser Dank, denn sie haben sich extra Zeit für uns genommen, damit wir durch ihre Erlebnisse mehr über die Umstände und Ereignisse vor 25 Jahren lernen konnten.

Träger dieses Projekts ist die bundesweite Vereinigung "Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V.". Es wurde gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durch das Bundesprogramm "TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN".

Was hat unsere Ausstellung zu bieten?!

Die Ausstellung kann im Sonderausstellungsraum der FLOHBURG | Das Nordhausen Museum

{Barfüßerstraße 6, 99734 Nordhausen) zu den gewohnten Öffnungszeiten von 10 bis 17 Uhr von

Dienstag bis Sonntag besucht werden. Die Ausstellung läuft bis zum 13. September 2015.

Wir laden interessierte Jugendgruppen und Besucherinnen und Besucher zur Führung durch die Sonderausstellung ein und bitten um Anmeldung unter der Telefonnummer 03631/4725680 oder per E-Mail an flohburg(at)nordhausen.de.

Eine Chronik, in der historische Ereignisse in der DDR den Ereignissen in Nordhausen gegenüberstellt werden, bildet den Mittelpunkt unserer Ausstellung. Daneben sind zahlreiche Schenkungen und Leihgaben von Nordhäuser Bürgerinnen und Bürger, dem Stadtarchiv und dem Museumsdepot Nordhausen zu sehen.

Die Zeitzeugengespräche können innerhalb der Ausstellung an der dafür vorgesehenen Medienstation einzeln bzw. komplett angesehen werden.

Ein von uns gestaltetes Banner, weiches wir im Stil der damaligen Zeit angefertigt haben, ist ebenfalls in der Ausstellung zu finden.                                                                                              

Um der Ausstellung ihren verdienten Abschluss geben zu können veranstalten wir am 2. September 2015 um 19.00 Uhr einen Abend, an dem wir Musik, Texte und Gedichte aus der Zeit der Friedlichen Revolution vortragen. Musikalische Unterstützung erhalten wir dabei vom Nordhäuser Liedermacher und Sänger Ronald Gäßlein.