Veranstaltungen

Buchlesung und Gespräch mit Markus und Susanna Nierth: Brandgefährlich

Freitag, 1. Juni 2018

, 18:30 Uhr

Ev.Studierendengemeinde, Puschkinstr.27, 06108 Halle

Eine Veranstaltung der Anwohner*inneninitiative der Adam-Kuchhoffstraße in Kooperation mit der HALLIANZ in Halle und Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.

Die Anwohner*inneninitiative der Adam-Kuckhoffstraße in Halle gründete sich, als im Sommer 2017 die Identitäre Bewegung in der Innenstadt von Halle direkt neben dem Steintor-Campus ein Haus bezogen hat. Das Wohnprojekt der IB ist von Beginn an umstritten. In einem offenen Brief haben 120 Anwohner*innen, Institutionen und Geschäftsinhaber erklärt, dass sie keine Nachbarschaft mit den Bewohnern des Hausprojektes eingehen wollen. Der Grund: Der Verfassungsschutz stuft die Bewegung als rechtsextrem ein. Sie antworten damit auf ein Schreiben, in dem die Rechten sich vorgestellt haben. Darin hieß es, die Haus-Bewohner wollten eine gute Nachbarschaft pflegen und über das "Tabuthema Masseneinwanderung und Islamisierung" sprechen. Viele Menschen sind seither in Sorge, überlegen wegzuziehen, weil sich die Lebensqualität im Viertel verändert hat und sich Angst und Einschüchterung breit machen will. Dem stellt sich die Initiative mit vielen verschiedenen gemeinsamen Aktionen entgegen und will so den Menschen vor Ort Raum zum Austausch geben, Mut machen, aufklären und sich gegen diese rechtsextreme Nachbarschaft zur Wehr setzen.

Nun lädt die Anwohner*inneninitiative der Adam-Kuckhoffstraße in Halle ein: Zu Gast sind Markus und Susanna Nierth aus Tröglitz im Burgenlandkreis. Engagiert für die Integration von Flüchtlingen in ihrem Heimatort, trat Markus Nierth als Ortsbürgermeister zurück, um in den Auseinandersetzungen mit Rechtsextremen ein Zeichen zu setzen, als sie unbeauflagt vor sein Privathaus ziehen sollten.

Beide erzählen über ihre Erfahrungen, Beobachtungen und Schlußfolgerungen in den Auseinandersetzungen in und um Tröglitz und den Einschüchterungsversuchen, den Drohungen und der Raumeroberungsstrategie der Rechten, der sie über mehrere Monate als Familie ausgesetzt waren und freuen sich über einen regen Austausch mit den Besuchern dieser Veranstaltung im Anschluß ihres Vortrags.

Immer noch engagieren sich beide an vielen Orten gegen Demokratie- und Menschenfeindlichkeit. Sie sind 2017 mit dem Lutherpreis "das unerschrockene Wort" ausgezeichnet worden.

Es ist eine Veranstaltung, die gemeinsam mit der HALLIANZ in Halle und Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. organisiert wird. Weltoffene und interessierte Menschen sind herzlich willkommen, Rechtsextreme dagegen nicht.