Mitteilungen

Online-Beratung vernetzt sich mit dem Sport

Sportvereine können viel tun, um Jugendliche in die Gesellschaft zu integrieren. Sie vermitteln Fairness und Gemeinschaftssinn, bieten für Jungen und Mädchen Möglichkeiten, sich zu engagieren und Freunde zu finden. Doch diese Chancen können sich ins Gegenteil verkehren, wenn rassistische, homophobe oder fremdenfeindliche Sprüche geduldet werden, oder wenn gar rechtsextreme Mitglieder es schaffen, einen Verein für ihre Propaganda zu missbrauchen. Der Fall des NPD-Jugendtrainers Lutz Battke im sachsen-anhaltinischen Laucha ist derzeit das bekannteste Negativbeispiel. Dagegen möchte die Online-Beratung gegen Rechtsextremismus von Gegen Vergessen – für Demokratie e.V.  Akzente setzen und hat mit dem neuen Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“  auch gute Voraussetzungen, dies zu tun.

Gemeinsam mit der Deutschen Sportjugend plant die Online-Beratung ein neues Portal im Internet, das viele sportspezifische Informationen bereithalten und mit interaktiven Übungen etwa zum Thema: „Wie reagiere ich auf ausländerfeindliche Sprüche?“ Interesse aufbauen soll. Natürlich können die Besucher der Seite dann auch das Internet-Beratungsangebot nutzen.

Außerdem wollen die Online-BeraterInnen sich den Aktiven im Sport persönlich vorstellen. Um das zu erreichen, arbeiten die MitarbeiterInnen momentan außer an einer Vereinbarung mit der Deutschen Sportjugend auch an Kooperationen mit Landessportbünden und anderen Vertretern der Zivilgesellschaft in den Regionen, die zum Teil ebenfalls Projekte im Rahmen des  vom Innenministerium und der Bundeszentrale für politische Bildung aufgelegten Bundesprogramms ins Leben rufen.

Erfolgreich können solche Programme nur sein, wenn die einzelnen Vereine mitmachen. Das haben die Verbände verstanden und wollen sogenannte Demokratietrainer vor Ort ausbilden. Die erfahrene und vom Deutschen Fußballbund ausgezeichnete Mediatorin Angelika Ribler von der Deutschen Sportjugend ist beauftragt, die Ausbildung zu übernehmen. Auch hier möchte die Online-Beratung ihr Wissen einbringen und lotet zurzeit mit Frau Ribler Möglichkeiten einer Zusammenarbeit aus. In der Öffentlichkeit ist es wichtig darzustellen, dass rechtsextreme  Aktivitäten nicht nur ein Problem des Fußballs und dessen Fanclubs sind. Denn Rechtsextreme interessieren sich zum Beispiel auch für Lauf- und Kampfsport oder melden sich im örtlichen Schützenverein an. Die Online-Beratung gegen Rechtsextremismus ist bemüht, auch dieses Problem bekannter zu machen.